Schleppende Fortschritte sind beim Abnehmen der Motivationskiller schlechthin. Diese Stagnation, die oftmals mit einer Intensivierung der Trainingsbemühungen einhergeht, ist in der Regel auf ein selbst erzeugtes Sabotieren des Stoffwechsels zurückzuführen. Warum das so ist und wie du diesem Teufelskreis wieder entkommen kannst, erfährst du im Rahmen dieses Artikels.
Betrachte deinen Stoffwechsel als Einheit
Sowohl deine Gewichtskontrolle als auch deine Körperzusammensetzung werden in erster Linie vom metabolischen, hormonellen und biochemischen Milieu deines Organismus bestimmt, was im Klartext bedeutet, dass diese wie in einem Team zusammenarbeiten. Wenn also eines dieser drei Elemente aus der Reihe tanzt und sich nicht mehr wie gewohnt verhält, führt dies in jedem Fall zu einer schwerwiegenden Beeinflussung des Kollektivs, was nicht selten jede Zielsetzung in puncto Körperfettreduktion zunichte macht. Das Problematische an dieser Sache ist, dass die meisten Trainierenden diesen Stoffwechsel-Zusammenhang nicht wirklich verstehen und den ausbleibenden Fortschritten mit immer intensiveren und umfangreicheren Trainingseinheiten begegnen. Ab einem bestimmten Punkt aber hilft diese zunächst einleuchtende Idee nicht mehr, da der ursprüngliche Fehler damit offensichtlicherweise nicht behoben wird und der Dreiklang deines Organismus damit weiterhin außerhalb des Taktes läuft.
Warum dein Stoffwechsel in den Schongang schaltet
Wenn du deinen Körper Belastungen aussetzt, passt sich dieser in hormoneller und biochemischer Hinsicht an die an ihn gestellten Anforderungen an. Übertreibst du es allerdings, kommt es durch den zusätzlichen Energieverbrauch zu keiner weiteren Reduktion des Körperfettgehalts, sondern ganz im Gegenteil zu einer vermehrten Einspeicherung. Warum das so ist, liegt auf der Hand und begründet sich, wie so vieles, anhand der Evolutionsgeschichte des Menschen. Ist das Energiedefizit, das beispielsweise durch eine extreme Kalorienverknappung oder zusätzliche Cardio-Einheiten provoziert wird, zu groß, schaltet der Organismus in Notstoffwechsel, im Rahmen dessen ein Teufelskreis in Gang gesetzt wird, da die Stoffwechselrate immer weiter abgesenkt wird. Dieser Notstoffwechsel ist dabei ein Relikt aus der Zeit, in der der Mensch noch als Jäger und Sammler durch die Wildnis streifte und dabei von der Hand in den Mund lebte. Insbesondere in Zeiten der Nahrungsknappheit sicherte der Notstoffwechsel also das Überleben. Dass wir als moderne Menschen nahezu im Überfluss leben und wir uns beinahe jederzeit kalorienreiche Kost per Knopfdruck liefern lassen, kann die Evolution leider nicht wissen.
Nur wer ausgewogen trainiert, gewinnt
Man könnte es eine unfaire Geste des Schicksals nennen, dass unser Organismus oberflächlich zunächst derart paradox reagiert, doch mit der richtigen Herangehensweise lässt sich dieses Problem in jedem Fall vergleichsweise leicht lösen. Zunächst einmal müssen wir uns aber von der Denkweise lösen, Erfolge nur in Form von verlorenem Gewicht und verbrannten Kalorien zu beziffern und Athleten ausschließlich anhand des Gewichts zu beurteilen. Wenn es also darum geht, den Dreiklang deines Organismus wieder in einen Gleichtritt zu bekommen, um beispielsweise die Fettverbrennung weder zu normalisieren, solltest du dich sowohl um eine ausgewogene Ernährung als auch um ein ausgewogenes Trainingskonzept bemühen. In der Praxis bedeutet dies also, dass du dich davon verabschieden musst, dich ausschließlich am Cardio-Training festzubeißen.
Fettabbau und normalisierter Stoffwechsel durch Krafttraining
Natürlich gehört auch ein Cardio-Training zu einem ausgewogenen Trainingsprogramm dazu. Allerdings solltest du dem Krafttraining gleich aus einigen Gründen einen deutlich höheren Stellenwert einräumen. Während das Cardio-Training grundlegend nur auf den Verbrauch von Kalorien ausgerichtet ist, zielt das Krafttraining auf den Aufbau neuer stoffwechselaktiver Körpersubstanz ab, die auch im Ruhezustand Energie verbraucht und dich damit ganz ohne dein Zutun beim Abnehmen unterstützt. Darüber hinaus sorgt das Krafttraining samt der Erzeugung der entsprechenden Wachstumsreize für die Ausschüttung von Wachstumshormonen, die nicht nur dabei helfen, den Muskelaufbau voranzutreiben, sondern auch dein hormonelles Milieu und damit auch deinen Stoffwechsel wieder zu normalisieren, sodass du mittelfristig wieder in die Erfolgsspur gerätst. Ganz abgesehen davon sollte es beim Abnehmen nicht ausschließlich um den Abbau von Körpermasse gehen.
Zu welchen Resultaten dies führt, siehst du an jedem, der sich herunterhungert, denn außer Haut und Knochen bleibt dabei in der Regel nicht mehr viel übrig, das dem Körper eine ansehnliche Form verleiht. Dabei war das doch dein Ziel, oder? Besonders wichtig ist dabei ebenfalls die Tatsache, dass du mit dem Krafttraining deinen gesamten Körper trainierst und nicht nur die Beine, wie es beim Cardio-Training der Fall ist. Nur wer seinen gesamten Körper trainiert, kann dementsprechend den Körper eines Modellathleten erhalten. Also worauf wartest du noch? Beginne mit dem Krafttraining, um deinen Körper zu formen und auf lange Sicht wirklich effektiv und gesund abzunehmen. Optimal ist dabei in puncto wöchentlicher Trainingseinheiten ein Verhältnis von 2:1 zugunsten des Krafttrainings.