Wer behauptet, Büroarbeit sei langweilig oder gar ungefährlich, der hat entweder noch nie das Vergnügen gehabt in einem lebhaft bevölkerten Bürogebäude zu arbeiten oder geht mit Scheuklappen durch die Welt. In Wahrheit sind Büros Land auf Land ab wahre Biotope des Wahnsinns, die sich in ihrer Zusammensetzung auf unheimliche Art und Weise überall zu gleichen scheinen. Beweis gefällig? Den bekommst du im Rahmen des folgenden Artikels, denn wir garantieren dir, dass dir zumindest zehn der folgenden elf Kollegen-Typen im Alltag näher sind, als dir lieb ist.
1 · Der Halunke
Jedes Büro braucht und hat einen Badboy, einen Fiesling, einen richtigen Halunken, dessen Seele ebenso schwarz zu sein scheint, wie der Kaffeesatz im Vollautomaten auf dem Flur. Vor dem Halunken ist Vorsicht geboten, denn dieser nutzt jede nur erdenkliche Gelegenheit, um seine Kollegen auflaufen zu lassen oder in die Pfanne zu hauen. Letzteres tut er am liebsten öffentlichkeitswirksam auf dem Flur oder im Rahmen einer Konferenz. Zu seinen Spezialgebieten gehört neben dem Streuen fieser Gerüchte auch das gezielte Bashing im Büro des Vorgesetzten, oft auch mit Hilfe von Informationen, die sich der Halunke mittels geheuchelter zwischenmenschlicher Zuneigung angeeignet hat. Kein Wunder, dass der Halunke von jedem im Büro gehasst wird – mit Ausnahme des Chefs vielleicht, dem er mit Vorliebe Honig um den Bart schmiert.
2 · Die Barbie
Ihr Kommen kündigt sich in der Regel schon an, bevor sie überhaupt in Sichtweite kommt, denn das nervtötende Klackern ihrer viel zu hohen Absätze ist schon vom Parkplatz aus zu hören. Die Absätze, die der Barbie das Gefühl geben, über den Dingen des Alltags zu schweben, sind allerdings nicht nur kosmetischer Natur, sondern erfüllen handfest Funktionen. So dienen sie beispielsweise als gern genutzte Ausrede dafür, keine allzu langen Botengänge übernehmen zu müssen oder werden von genervten Kollegen gerne als Frühwarnsystem genutzt, um ja schnell das Weite zu suchen, bevor die Barbie mit ihrer affektierten guten Laune hineinplatzt, obwohl sie genau weiß, dass sie einmal wieder zu spät kommt.
3 · Das Opfer
Jede Klasse hat es, jede Seminargruppe hat es, jede Fußballmannschaft es und ja, auch in jedem Büro gibt es einen Tollpatsch, der sich das Prädikat Opfer redlich verdient hat. Ganz gleich, ob umgeworfene Kaffeetasse, vergessene Mensakarte oder IT-Katastrophen frei nach dem Motto: »Ich habe das Internet gelöscht«, das Opfer ist wie vom Pech verfolgt und qualifiziert sich damit gleichzeitig als Zielscheibe für den einen oder anderen lustigen Streich unter Kollegen. Abgesehen von der drohenden Gefahr für die Lachmuskeln, für all jene, die mit dem Vorzeigetollpatsch in einem Raum sitzen, ist dieser aber völlig harmlos.
4 · Der große Unbekannte
In manchen Büros scheint es zu spuken, denn allerhand passieren unerklärliche Dinge, für die angeblich niemand verantwortlich gewesen sein will. Sei es die hinterlassene Bremsspur in der Personaltoilette oder der schimmelnde Teller in der Küche, der dort schon seit dem letzten Wochenende herumsteht, der große Unbekannte treibt überall sein Unwesen. Das Dumme an der Sache ist lediglich, dass die Suche nach Mr. X zu einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen ausartet, zumal dieser jemand sich in den Kanon der »Ich-war-es-nicht«-Sager einreiht. Lediglich allzu heftige Einstimmung in den Chor der Beschwerdeführer führt zu vereinzelten Verdachtsmomenten, wenngleich sich der schuldige ebenso wenig hieb- und stichfest finden lässt wie die verschollene Stadt Atlantis.
5 · Die siamesischen Zwillinge
Auch wenn die siamesischen Zwillinge nicht zwingend gleich aussehen, so könnte man doch meinen, dass sich die beiden Spezis bereits die Schulbank, die Sandschaufel im Kindergarten und ja sogar die Brust der Mutter geteilt haben, so sehr kleben sie aneinander. Sie sitzen im Büro ebenso nebeneinander wie bei jeder Weihnachtsfeier, fahren gemeinsam nach Hause und treten auch grundsätzlich jeden Gang zur Kaffeemaschine gemeinsam an. Verwunderlich nur, dass sie nicht auch gemeinsam auf die Toilette gehen. Ok, sind die siamesischen Zwillinge weiblich, gehört auch Letzteres zum Repertoire. Abgesehen von ihren Zwillingsmarotten sind die beiden jedoch äußerst pflegeleicht. Jedenfalls solange man nicht versucht, ein Blatt Papier zwischen sie zu bringen.
6 · Der Casanova
Von vielen männlichen Kollegen bewundert von den meisten Kolleginnen gehasst ist der Casanova, der mit Vorliebe seine Frischfleischantennen ausfährt und nichts Besseres zu tun hat, als jeder neuen Praktikantin schöne Augen zu machen. Nicht zuletzt durch seinen verschmitzten Blick und die anzüglichen Sprüche gibt der Casanova jedem Anwesenden das Gefühl, lediglich Augen für sekundäre Geschlechtsmerkmale zu haben, was allenthalben mit einer harschen Zurückweisung seiner »Opfer« quittiert wird. Beim Casanova ist Vorsicht geboten, denn wer sich blauäugig auf dessen Masche einlässt, erlebt schnell eine Bruchlandung, da der Casanova gerne mit dem Halunken unter einer Decke steckt.
7 · Der Meisterdieb
Der Meisterdieb macht selbst Bilbo Beutlin aus der Kinofilmreihe »Der Hobbit« oder dem Meister unter den Meisterdieben Gareth auf der Videospielserie »Thief« Konkurrenz. Im Gegensatz zu den genannten Charakteren ist der Meisterdieb der modernen Bürowelt, der im Übrigen sehr nah mit dem großen Unbekannten verwandt ist oder mit diesem in Personalunion auftritt, deutlich niederträchtiger. Warum? Ganz einfach, er vergreift sich an der Bundeslade des Großraumbüros – dem Kühlschrank. Ihm ist einfach nichts heilig, ganz gleich, ob es die Buletten des Kollegen sind, die in seinem Bauch verschwinden, oder ob es um das Rätsel des verschwundenen Schokopuddings geht, an dem angeblich kein mit Namen beschrifteter Zettel geklebt hat. Einem geschickten Meisterdieb ist nur mit einer ausgefeilten Falle beizukommen – her also mit dem Abführmittel!
8 · Die Öko-Eso-Tante
Kaum jemand ist im Büro eigentlich so harmlos, aber auf der anderen Seite derart penetrant nervig wie die Öko-Eso-Tante. Kaum betritt man ihr »Reich« schlagen einem nicht nur die »Düfte« aller möglichen ekelhaften Tees ins Gesicht, sondern auch die Triebe ihrer heißgeliebten Yuccapalme. Hinzu kommen die auf den Quadratzentimeter genau platzierten Kristalle, die angeblich das Chi positiv beeinflussen sollen – dass es nicht funktioniert, wird alleine schon durch die wahlweise Omnipräsenz des Meisterdiebs, des großen Unbekannten und des Halunken hinlänglich belegt. Gänzlich zut Weißglut treibt die eigentlich herzensgute Öko-Eso-Tante ihre Kollegen mit ihren Globuli, die sich gleich jedem Kollegen mit Kopfschmerzen einflößen will, sowie mit ihren Ernährungsratschlägen frei nach dem Motto: »Du musst dieses Lebensmittel durch dieses ganz tolle Unkraut aus den tiefsten Tiefen des südamerikanischen Urwalds ersetzen.«
9 · Der Miesepeter
Im Grunde genommen tut der Miesepeter niemandem etwas zuleide, denn ihm ist so ziemlich alles, was im Büro passiert scheißegal. Allerdings treibt es diese Scheißegal-Mentalität derart auf die Spitze, dass sich seine destruktive Art erst ganz subtil, dann aber immer offensichtlicher im Büro ausbreitet. Gegen die Bad-Vibrations des Miesepeters, den nicht einmal der Feierabend aufzuheitern scheint, helfen noch nicht einmal die Tees und Zuckerperlen der Öko-Eso-Tante, auch wenn sie jeden Tag aufs Neue ihr Bestes versucht.
10 · Der leidgeplagte Hypochonder
In jeder noch so gut funktionierenden Bürogemeinschaft scheint es jemanden zu geben, der nicht nur jedes Jahr die Krankenstatistik mit weitem Abstand anführt, sondern sich obendrein auch in der Kunst versteht, jedes seiner Leiden besonders theatralisch zur Schau zu stellen. Ganz gleich, ob es ein Ziehen im Rücken, ein Stechen in der Kniekehle, die laufende Nase oder ein Jucken am Zeh ist, das bestimmt der Vorbote einer ernsthaften Erkrankung ist – für jeden Vorgang seines Körpers scheint der leidgeplagte Hypochonder eine Sondermeldung herauszugeben. Damit aber noch nicht genug, denn um sein Leiden zu unterstreichen, platziert er seine Medikamentensammlung von A wie Aspirin über I wie Ibuprofen bis hin zu Z wie Zinkkapseln öffentlichkeitswirksam auf dem Schreibtisch. Ein Gutes hat der Hypochonder jedoch, denn wer auf der Suche nach einem kompetenten Arzt ist, hat hier in jedem Fall den richtigen Ansprechpartner.
11 · Das Universalgenie
Der letzte Kollegen-Typ in unserer Auflistung ist jemand, den man immer gerne um sich hat, denn das Universalgenie kann nach rationalen Maßstäben kein Sterblicher sein. Er vereint gleich mehrere Talente in sich und kann damit nicht nur Auskunft über die Zuständigkeiten in der Personalabteilung geben, nebenher Termine organisieren und selbst arbeite, sondern auch mit dem IT-System flüstern, sodass er hinter vorgehaltener Hand auch als Hexer bezeichnet wird. Auch wenn das Universalgenie manchmal seinen Hang zur Klugscheißerei ausspielt, so ist er doch ein unersetzlicher Bestandteil jedes Bürobiotops, zumal du in seiner Gegenwart unter Garantie immer mit deinen Problemen fertig wirst.
Und, haben wir recht behalten? Wie viele Kollegen hast du wiedererkannt? Und fallen dir weitere Kollegen-Typen ein, die deiner Meinung nach in jedem Büro zu finden sind und dich vielleicht zur Weißglut treiben?
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