In einem Punkt sich beinahe alle Mütter einig, nämlich darin, dass die natürliche Geburt ein unbeschreiblich schönes Ereignis ist, das alle Schmerzen und Wehen spätestens dann vergessen lässt, wenn das Kind das Licht der Welt erblickt. Nichtsdestotrotz stellen sich viele werdende Mütter die Frage danach, was während einer Geburt wirklich passiert, denn diese Frage wird nur in den seltensten Fällen im Vorfeld beantwortet. Wir haben uns dementsprechend die 11 wichtigsten Fakten herausgesucht, die du über die bevorstehende Geburt wissen solltest.
Fakt 1 – Der Sex ist nach der Schwangerschaft ebenso gut wie zuvor
Eine der mit Abstand am häufigsten gestellten Fragen im Rahmen der Geburt ist die Frage nach dem Empfinden beim Sex, nachdem ein Kind geboren wurde. Ursächlich ist freilich die Tatsache, dass die Vagina nach der ersten Geburt nicht mehr so eng ist wie zuvor, da das Gewebe stark gedehnt wird. An dieser Stelle können wir dich allerdings bereits im Vorfeld beruhigen, denn dank der hervorragenden Durchblutung regeneriert sich die Vagina vergleichsweise schnell, sodass auch nach der Geburt in puncto Sex keine großen Unterschiede zu spüren sind. Was jedoch passieren kann, ist, dass du deine Brustwarzen als erogene Zone verlierst. Dies ist allerdings nur bei einem Teil der Frauen der Fall und kann mitunter auch nur für einen begrenzten Zeitraum anhalten.
Fakt 2 – Kümmere dich früh genug um eine Hebamme
Ebenfalls vor der Geburt solltest du dich um eine Hebamme kümmern. Vor der Geburt bedeutet allerdings nicht, dass ein paar Wochen ausreichend sind. Oftmals ist es sogar ratsam, gleich im ersten Schwangerschaftsmonat alle Hebel in Bewegung zu setzen, denn Hebammen sind aktuellen schwer zu bekommen und dementsprechend schnell ausgebucht. Die Hebamme ist äußerst wichtig, denn sie geleitet dich durch den gesamten Geburtsprozess und steht dir somit mit ihrer gesamten Erfahrung zur Seite. Hinzu kommt, dass sie dich auch noch nach der Geburt begleitet und dir wertvolle Tipps mit an die Hand gibt.
Fakt 3 – Ein Einlauf macht die Geburt angenehmer
Da du bei der Geburt mitunter sehr stark pressen musst, kann es zu unangenehmen Missgeschicken mit dem Verdauungstrakt kommen. Damit du völlig frei pressen kannst und dir keine Gedanken um etwaige Missgeschicke machen musst, kannst du deinen Arzt um einen Einlauf bitten, der vor der Geburt zur Entleerung des Darminhalts führt. Darüber hinaus kann ein Einlauf sogar förderlich für die Wehentätigkeit sein, was den Geburtsprozess unter Umständen deutlich verkürzen kann.
Fakt 4 – Du kannst deine Geburtsposition verändern
Anders, als es in Filmen und Serien oft dargestellt wird, gibt es keine festgeschriebene Geburtsposition, die sich ideal für jede Geburt eignet. Das liegt freilich auch am persönlichen Schmerzempfinden. Du kannst also frei nach deinem Körpergefühl entscheiden, ob dir eine Geburt im Hocken, Stechen, Knien oder gar im Vierfüßlerstand nicht vielleicht sogar lieber ist als die klassische Geburtsposition. Glücklicherweise merkst du während der Geburt sehr schnell, welche Position für dich die angenehmste ist.
Fakt 5 – Es kann zu einem Dammriss kommen
Da das Gewebe im Bereich der Vagina und des Damms während der Geburt starken Dehnungskräften ausgesetzt ist, kommt es bei nahezu jeder Geburt zu Rissverletzungen im Bereich des Damms, also dem Gewebe zwischen Scheiden- und Darmausgang. Man unterscheidet in diesem Kontext zwischen vier Stufen von Rissverletzungen, wobei es sich in den meisten Fällen lediglich im Rissverletzungen ersten Grades mit kaum blutenden Rissen handelt. Treten größere Rissverletzungen wie etwa dritten und vierten Grades auf, wird die Wunde nach der Geburt genäht. Durch den Wehenschmerz, der die Schmerzen eventueller Rissverletzungen überwiegt, wirst du diese allerdings kaum wahrnehmen. Beruhigend ist zudem, dass die Verletzung insbesondere im Bereich der Schleimhäute sehr schnell heilt. Du kannst einem Dammriss darüber hinaus durch prophylaktische Maßnahmen wie Dammmassagen, Heublumenbäder sowie diverse Öle und Salben aus der Apotheke vergleichsweise gut vorbeugen.
Fakt 6 – Dein Babybauch verschwindet nicht unmittelbar nach der Geburt
Da sich deine Gebärmutter während der Schwangerschaft auf das bis zu 20-fache ihrer Normalgröße vergrößert, verschwindet dein Schwangerschaftsbauch nicht unmittelbar, nachdem du dein Kind zur Welt gebracht hast. Bis sich das Gewebe zurückbildet, kann es rund sechs Wochen dauern, sodass du während dieser Zeit noch immer ein wenig schwanger aussiehst.
Fakt 7 – Lass dich nicht vom Wochenfluss überraschen
Da die Geburt deines Kindes durch die Ablösung der Plazenta eine Wunde in deiner Gebärmutter hinterlassen hat, kommt es in den ersten ca. sechs Wochen nach der Geburt zum sogenannten Wochenfluss. Dabei handelt es sich um den Ausfluss von blutigem Wundsekret, das so lange austritt, bis die Wunde vollständig verheilt ist. Während der Wochenfluss in den ersten Tagen noch sehr stark ist, nimmt dieser mit fortschreitender Dauer stetig ab.
Fakt 8 – Das Tragen einer Binde ist auch nach dem letzten Wochenfluss noch empfehlenswert
Da der Beckenboden nach der Schwangerschaft noch nicht wieder sein ursprüngliches Kraftniveau erreicht hat, kann die Muskulatur den Urin in manchen Situationen nicht vollständig zurückhalten. Um beispielsweise beim Sport oder heftigen Körperreaktion wie dem Niesen nicht versehentlich Wasser zu lassen, ist das Tragen einer Binde auch in den Wochen nach dem letzten Wochenfluss sehr zu empfehlen. Weiterhin solltest du langsam damit beginnen, deine Beckenbodenmuskulatur durch gezieltes Training zu kräftigen.
Fakt 9 – Milcheinschüsse können sehr plötzlich kommen
Auch wenn es unglaublich klingt, so kann doch bereits das Schreien eines Babys dazu führen, dass es zu einem Milcheinschuss in deiner Brust kommt. Und dabei muss es sich noch nicht einmal um dein eigenes Kind handeln, das vor Hunger schreit.
Fakt 10 – Stillen kann mitunter wehtun
Wenn du dein Baby stillst, werden insbesondere in der ersten Zeit häufiger Schmerzen auftreten. Zurückzuführen ist dies gleich auf zwei Gründe. Ersten auf sehr empfindliche Brustwarzen, die sich erst an das Saugen des Kindes gewöhnen müssen. Und zweitens auf das Auftreten von Nachwehen, dich mit jedem neuen Milcheinschuss daherkommen, zumal sich parallel dazu die Gebärmutter zurückbildet. Sobald die Gebärmutter ihre Ausgangsgröße erreicht hat, ist es allerdings auch mit den Schmerzen vorbei.
Fakt 11 – Rechne nach der Geburt mit dem »Baby Blues«
Unter dem Begriff »Baby Blues« versteht man die Stimmungsschwankungen, wie sie nach der Geburt häufig auftreten. Diese Stimmungsschwankungen sind auf den durcheinandergewirbelten Hormonhaushalt zurückzuführen und verfliegen in der Regel recht schnell. Lediglich bei 10 Prozent der Schwangeren entwickeln sich die Stimmungsschwankungen zu einer mitunter ernsthaften Schwangerschaftsdepression. Wenn dies bei dir der Fall sein sollte, suchst du dir am besten Hilfe bei deiner Hebamme oder dem Arzt des Vertrauens, um mit extremer Reizbarkeit, Traurigkeit und Schlafstörungen fertig zu werden.